Weihnachtsbeleuchtung trotz Energiesparverordnung?

So viel Energie verbrauchen die Glühbirnen in der Münchner Innenstadt wirklich.

hubside Consulting
hubside Consulting, 13.12.2022

Im September trat die bundesweite Energiesparverordnung ein und seitdem gelten viele neue Bestimmungen. Unter anderem sollen Büroräume nur noch bis maximal 19 Grad geheizt werden, öffentliche Gebäude, Brunnen und Denkmäler werden nicht mehr angestrahlt und alle Saunen werden vorübergehend geschlossen. Die Temperaturminderung soll im Vergleich zum vergangenen Winter 18 Prozent an Heizenergie sparen. Außerdem werden etwa 120.000 Kilowattstunden Strom gespart, durch nicht angestrahlte öffentliche Gebäude.

Aber warum wird eigentlich die Adventsbeleuchtung bei den Energiesparmaßnahmen nicht beachtet?

Der Stromverbrauch in der Adventszeit ist enorm – 2019 lag der Verbrauch in der Weihnachtszeit bei rund 2,87 Millionen Kilowattstunden. Und das, obwohl die Beleuchtung keinem besonderen Zweck dient, wie beispielsweise der Sicherheit in der Innenstadt. Aber auch wenn es keinen praktischen Zweck erfüllt, gehört die Weihnachtsbeleuchtung für viele Menschen dazu und kahle Innenstädte könnten in der dunklen und kalten Jahreszeit zu Depressionen führen, aber auch zu fehlenden Touristen. Daher steckt hinter dieser Entscheidung auch ein wirtschaftlicher Grund und eine Tradition, die trotz Energiekrise erhalten bleiben soll.

Zudem wurden Maßnahmen eingeführt, durch die relativ unbemerkt Strom gespart wird. Beispielsweise wurde die Weihnachtsbeleuchtung später als in den Jahren davor aktiviert und auch erst bei Dämmerung eingeschaltet. In den Jahren zuvor wurde die Innenstadt nämlich bereits ab 10:00 Uhr vormittags beleuchtet, worauf jedoch sehr gerne verzichtet werden kann. Darüber hinaus wurden alle Lämpchen mit LED-Lampen ersetzt, egal ob an den Weihnachtsmarkständen oder Straßenbeleuchtungen, da LED-Lampen bis zu 93 Prozent weniger Strom verbrauchen als handelsübliche Glühbirnen. Eine LED-Weihnachtsbaumkette verbraucht demnach bei einer Brenndauer von 10 Stunden nur ca. 0,02 Kilowattstunden Strom und kostet 0,8 Cent am Tag. Demnach wird nicht nur durch die Implementierung von LED-Lampen Strom gespart, sondern auch durch die verkürzte Brenndauer.

Dementsprechend wurde zwar keine drastische Entscheidung bezüglich der Adventsbeleuchtung getroffen, jedoch wurden kleinere Energiesparmaßnahmen eingeführt, die der Energiekrise zugutekommen und den Bürgern auch.

 

 

Quellen:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-energiesparen-weihnachten-1.5668557
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/trotz-energiekrise-muenchen-leuchtet-an-weihnachten-art-850171
https://www.ad-hoc-news.de/unterhaltung/boulevard/muenchen-die-strompreise-sind-in-diesem-winter-so-hoch-wie-noch-nie/63239580
https://www.merkur.de/bayern/energiekrise-strom-weihnachten-weihnachtsmaerkte-bayern-beleuchtung-muenchen-regensburg-nuernberg-91787290.html

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